Tourismus Management – Studieninhalte

Bevor Du Dich für ein Studium der Tourismuswirtschaft oder ein verwandtes Fach mit entsprechender Ausrichtung entscheidest, solltest Du Dich genauestens über die Inhalte informieren. Jede Hochschule gestaltet diese Studienrichtung anders mit unterschiedlichen Schwerpunkten.

Den einen Studiengang Tourismuswirtschaft/Tourismusmanagement gibt es nicht. Du stehst grundsätzlich vor der Wahl, ob Du einen eigens konzipierten Studiengang wie beispielsweise "Tourismuswirtschaft" oder "Tourismusmanagement" aufnehmen möchtest oder aber ein generelleres Fach wie zum Beispiel Betriebswirtschaftslehre, Sprachwissenschaften, Kulturwissenschaften oder Geografie wählen und entsprechende Schwerpunkte belegen möchtest. Beides kann seine Vor- und Nachteile haben. Informiere Dich bei der Studienberatung der jeweiligen Hochschule und stöbere ein Vorlesungsverzeichnis durch. Die meisten Hochschulen bieten regelmäßig Informationstage an, wo offene Fragen an Fachleute gestellt werden können. Wir stellen hier mögliche Inhalte eines Tourismuswirtschaftsstudiums vor.

Wo liegen die Unterschiede?

Die Inhalte einzelner Studiengänge für Tourismuswirtschaft können ganz unterschiedlich ausfallen, je nach Hochschule und Studiengang. Gemeinsam ist den Studiengängen, dass der Fokus im Grundstudium auf allgemeiner Betriebswirtschaftslehre und Englisch liegt. Die zusätzlichen Module können ganz unterschiedlich ausfallen. Je nach Profil der Hochschule können die Themen Reiseveranstalter, nachhaltiger Tourismus, Events, Freizeitparks, Wellness, Kreuzfahrten, Hotels, Kongresse oder Verkehr stärker berücksichtigt werden. So können sich die einzelnen Studiengänge im Hauptstudium durchaus stark unterscheiden. Wer ein generelleres Fach wie Betriebswirtschaftslehre, Geografie, Kulturwissenschaften oder Sprachwissenschaften wählt, findet diese besonderen Schwerpunkte selten an seiner Hochschule, da diese Fächer hauptsächlich an Universitäten gelehrt werden, die übergreifender ausgerichtet sind. Bei solch einem Studium ist es besonders wichtig, touristisches Fachwissen durch Praktika oder eine vorherige Berufsausbildung zu erlangen. Ohne wirtschaftswissenschaftliche Grundlagen und Fremdsprachenkenntnisse wird es schwierig, als Quereinsteiger in die Branche einzusteigen.

Übergreifende Inhalte

Bei allen fachlichen Unterschieden gibt es Inhalte, die übergreifend zum Grundstock eines Studiums mit touristischer Ausrichtung zählen und beispielsweise als einzelne Module angeboten werden. Zu diesen gehören:

  • Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens
  • Grundlagen Betriebswirtschaftslehre
  • Grundlagen Volkswirtschaftslehre
  • Rechtliche Grundlagen
  • Quantitative Methoden
  • Fremdsprachen: Business English, Spanisch, Französisch
  • Grundlagen Personalwesen
  • Grundlagen Marketing
  • Rechnungswesen
  • Personalwesen
  • Mathematik/Statistik

Hochschul- und Studiengangabhängige Inhalte/Schwerpunkte

Jede Hochschule hat ihr eigenes Profil und gestaltet touristische Studiengänge mit anderen Schwerpunkten. Zu den grundlegenden Fächern kommen weitere Inhalte auf die Studierenden zu, die nicht in gleicher Gewichtung an jeder Hochschule zu finden sind. Deshalb ist es wichtig, dass Du das Angebot einer Studienberatung wahrnimmst und erfragst, wie der Studiengang im Detail dort aufgebaut ist. Als weitere Inhalte werden hochschulabhängig folgende Schwerpunkte angeboten:

  • Reiseveranstalter & Reisevermittler
  • Eventmanagement
  • Hotelmanagement
  • Destinationsmanagement
  • Kur- und Bäderwesen
  • Kulturtourismus
  • Kunden- und Qualitätsmanagement
  • Mobilitäts- und Verkehrsmanagement
  • Fremdenverkehrsgeografie
  • Tagungs-und Kongresstourismus
  • Tourismusrecht/Seerecht
  • Social Media für Tourismusmarketing
  • Tourismusökologie
  • Freizeitanlagen und Erlebniswelten

Soft Skills/Schlüsselqualifikationen

An den meisten Hochschulen werden neben den Kernfächern auch Module angeboten, die den Studierenden helfen, ihre Soft Skills zu schulen. Unter Soft Skills versteht man zum Beispiel rhetorische oder soziale Fähigkeiten. Zu den wichtigen Inhalten gehören etwa:

  • Interkulturelle Kompetenzen
  • Präsentationstechniken
  • Verhandlungs-und Moderationstraining
  • Rhetorik und Körpersprache

Englisch als Sprache der Lehre

Da Englisch zu den Hauptwirtschaftssprachen zählt, kommt man bei einem Studium der Tourismuswirtschaft oder einem verwandtem Studium an Englisch nicht vorbei. Schließlich arbeiten Absolventen oft in im Ausland oder sie haben bei einer Tätigkeit im Inland oft mit ausländischen Kunden und Gästen zu tun. Um Nachwuchsfachkräfte optimal auf ihre Aufgabenbereiche im internationalen Umfeld vorzubereiten, führen Hochschulen häufig Lehrveranstaltungen auf Englisch durch. Doch nicht immer stehen dafür Muttersprachler zur Verfügung! Frage an Deiner Wunschhochschule nach, ob die Fremdsprachenkurse von Muttersprachlern unterrichtet werden. Natürlich können auch deutsche Dozenten durchaus kompetent sein, aber ein Muttersprachler ermöglicht einen anderen Zugang zu einer fremdem Sprache. Neben Englisch gehört oft noch eine zweite Fremdsprache ins Portfolio, oft sind dies Spanisch, Französisch oder Italienisch.

Beispiele aus unterschiedlichen Hochschulen

Um anschaulich zu machen, wie unterschiedlich Studiengänge mit der Ausrichtung auf die Tourismuswirtschaft aufgebaut sein können, führen wir hier drei Beispiele an.

Die International University of Applied Sciences (IUBH) bietet den dualen Studiengang Tourismuswirtschaft mit dem Abschluss Bachelor of Arts an. Dabei findet ein wöchentlicher Wechsel zwischen Praxisphasen im Betrieb und theoretischen Phasen online oder an der Hochschule statt. Neben Grundlagen wie Betriebswirtschaftslehre, Fremdsprachen oder rechtlichen Fragestellungen wählen die Studierenden Spezialisierungen. Darunter fallen zum Beispiel Tourismusmarketing, Destinationsmanagement oder Qualitätsmanagement. Durch die Wahl eines Vertiefungsfaches spezialisieren sich die Studierenden auf eine Branche. Zu den Vertiefungsfächern gehören: Hotelmanagement, Eventmanagement oder Reiseveranstalter & Reisevermittler.

Die Universität Trier bietet den Diplomstudiengang Geografie mit dem Schwerpunkt Freizeit- und Tourismusgeografie an. Im Grundstudium sind Betriebswirtschaftslehre oder Volkswirtschaftslehre als erstes Nebenfach vorgegeben. Das zweite Fach kann aus einem breiten Fächerangebot frei gewählt werden, zum Beispiel eine Fremdsprache. Im Grundstudium lernen die Studierenden Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens und fachspezifische Inhalte kennen. Das Grundstudium schließt mit einer Diplomvorprüfung ab. Im Hauptstudium stehen Forschungspraktika und Projektstudien auf dem Plan. Außerdem finden Lehrveranstaltungen zu den Themen Raumentwicklung oder Fremdenverkehrsgeografie statt. Das Hauptstudium schließt mit einer Diplomprüfung ab.

Die Hochschule Eberswalde führt den konsekutiven Masterstudiengang Nachhaltiges Tourismusmanagement durch. Zugelassen werden Absolventen von geografischen oder betriebswirtschaftlich ausgerichteten Bachelorstudiengängen mit freizeitwissenschaftlichem oder tourismuswissenschaftlichem Bezug. Zu den Fächern gehören "Tourismus, Umwelt und Gesellschaft", "Umweltbildung in Urlaub und Freizeit" oder "Grundlagen des Marketingmanagements". Zum Studienplan gehören ebenfalls Fachexkursionen und ein Projektpraktikum. Das Studium schließt mit der Master Thesis ab.

Praxiserfahrung als wichtiger Bestandteil

Wer nach dem Studium in der Touristik arbeiten möchte, hat mit Praxiserfahrung bessere Chancen beim Berufseinstieg. Bei einem dualen Studiengang ist die Berufspraxis fester Bestandteil des Studiums, da der Studierende einen Teil der Zeit im Partnerunternehmen verbringt. Aber auch die meisten Studiengänge an anderen Hochschulen schreiben in ihren Lehrplänen Praxisphasen vor. Wenn Du etwa ein klassisches Betriebswirtschaftsstudium an einer Universität belegst, musst Du Dich wahrscheinlich selbstständig um Praxiserfahrung durch Praktika bemühen. Wichtig ist am Ende ein aussagekräftiges Praktikumszeugnis, das einen relevanten Praxisbezug bescheinigt.

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